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Journalist/in werden

Wie wird man Journalist/in, was sollte man in den Beruf mitbringen, muss man eigentlich ein Volo machen und wie viel Geld springt dabei raus? Diese Fragen und mehr beantworten wir hier.

Was macht ein/e Journalist/in?

Journalist/in zu sein ist mehr als „nur“ ein Job, mit dem man die Brötchen bezahlt. Dass Journalisten manchmal als „vierte Gewalt“ in einer Demokratie bezeichnet werden, hat schon seine Gründe: Journalisten haben eine Verantwortung gründlich zu recherchieren, unabhängig zu arbeiten, umfassend zu informieren und dann noch in geschliffenen, aber verständlichen Sätzen zu erklären, was Sache ist. In Zeiten von „Fake News“ ist das natürlich eine unglaublich wichtige Aufgabe – sowohl in Print als auch online, im Hörfunk, Fernsehen oder anderen Kanälen, die sich u.a. durch die Digitalisierung erschließen.

Journalismus beinhaltet aber mehr als die investigative Arbeit im Feld, auch wenn das Bild von der kritischen rasenden Reporterin vermutlich eine gängige Vorstellung des Berufsprofils ist. Diese beinahe heldenhafte Seite des Jobs macht sicher unter anderem seine anhaltende Attraktivität aus und die wollen wir auch gar nicht kleinreden! Wir weisen nur vorsichtig darauf hin, dass der Beruf ganz schön hart sein kann: unregelmäßige Arbeitszeiten mit Überstunden und gegebenenfalls spontanen Einsätzen, große Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, weil der Beruf so beliebt und nicht geschützt ist (dazu gleich mehr), und die Anforderung, zwar unter Zeitdruck, aber gleichzeitig gründlich zu arbeiten.

Stressresistent solltest du also sein und außerdem damit rechnen, dass deine Arbeitsumgebung nicht ausschließlich aus Reisen und/oder non-stop Interviews mit interessanten Menschen besteht – je nachdem, in welcher Branche und in welcher Position du landest, bedeutet Journalismus auch viel am Rechner zu arbeiten, detailliert Fakten zu checken und in Redaktionsmeetings zu sitzen.

Darüber hinaus ist Content inzwischen crossmedial, man arbeitet als Journalist/in also in der Regel nicht mehr zum Beispiel „nur“ im Print, schließlich hat jede Zeitung nicht nur „auch“ einen Online-Auftritt – Berichterstattung geschieht zu einem großen Teil online und in Echtzeit. In der Regel musst du also mehr können als sauber zu recherchieren und gut zu schreiben, du solltest zum Beispiel ebenso Ahnung von Bildbearbeitung und Content Management Systemen haben. Für Journalisten im Fernsehen und beim Radio ist natürlich wichtig, dass du dich vor der Kamera bzw. dem Mikro wohlfühlst; gute Rhetorik und sicheres Auftreten sind hier unter anderem Faktoren. Einige Dinge sind dir vielleicht schon in die Wiege gelegt worden, wie ein gutes Sprachgefühl, strukturiertes logisches Denken oder ein starker Sinn für Ethik, andere Dinge sind zum Teil einfach Handwerkszeug, die man erlernen kann.

Journalist/in werden: Wie geht das?

Tja, also, wenn wir ehrlich sind, nennen kann sich so ziemlich jede/r Journalist/in – die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, das heißt, es gibt keinen gesetzlich geregelten Ausbildungsweg, den man durchlaufen müsste, um den Titel tragen zu dürfen. Hört sich spitze an? Irgendwie schon, aber das beinhaltet natürlich ein riesiges Potenzial für eine Marktüberschwemmung und leider auch das eine oder andere faule Ei unter dem großen Schirm „Journalismus“.

Journalist/in zu sein bedeutet, große Verantwortung hinsichtlich einer sorgfältigen Arbeitsweise zu haben – es mag Naturtalente geben, aber rechtliche Aspekte und ethische Standards sind zum Beispiel etwas, was man lernen sollte. Abgesehen davon ist es, realistisch betrachtet, inzwischen fast unmöglich, eine Festanstellung ohne eine formale Ausbildung zu ergattern. Dafür gibt es einfach einen zu hohen Standard für „richtige“ Journalisten, was letztendlich die Qualität der Berichterstattung sichert bzw. zumindest sichern sollte. Feste Positionen sind hart umkämpft, sogar schon für Volontäre. Aber eins nach dem anderen – wie kannst du den Weg zu deinem Traumberuf denn nun angehen?

Journalistenschule

In Deutschland gibt es eine ganze Reihe an Journalistenschulen, darunter unabhängige und solche, die an Verlage bzw. Sender gebunden sind. Das Urgestein dieser Schulen ist die Deutsche Journalistenschule in München – sie existiert seit 1959 (1949, wenn man das Werner-Friedmann-Institut als Vorgänger mitzählt) und war die erste deutsche Journalistenschule. Sie ist bis heute unabhängig, etabliert – und nimmt nur 45 neue Schüler pro Ausbildungsjahr auf. Daran kannst du schon in etwa erkennen, wie selektiv sich der Weg zum Journalismus oft gestaltet.

Vor deiner Aufnahme an einer solchen Schule warten für gewöhnlich Arbeitsproben, Auswahlgespräche und Bewerbungstests auf dich. Das Abi musst du in der Regel außerdem schon in der Tasche haben. Die Ausbildung an Journalistenschulen geht einher mit viel Praxis, u.a. in der Form von – wie naheliegend – Praktika. Manche Journalistenschulen kooperieren auch mit Universitäten, sodass es teilweise Kombinationsmöglichkeiten aus journalistischer Ausbildung und Hochschulstudium gibt. Unter Umständen heißt deine schulische Ausbildung sogar „Volontariat“ – das heißt nicht unbedingt, dass du nach der Ausbildung direkt als volle/r Journalist/in etc. ins Berufsleben einsteigen kannst, aber diese Ausbildungsform ist zumindest stellenweise eine Alternative zu einer Laufbahn, die mit einem Hochschulstudium und einem anschließenden Volo beginnt (dazu gleich mehr).

Natürlich solltest du bei einer Journalistenschule genauso wie bei jeder anderen Ausbildung vorab prüfen, ob die Ausbildungsinhalte deinen Vorstellungen entsprechen und möglichst viel recherchieren, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt (da kannst du dann schon mal deine zukünftigen journalistischen Skills testen). Der Deutscher Journalisten-Verband hat eine Checkliste zum Thema Journalistenschulen erstellt, die dir eventuell bei einer ersten Einschätzung helfen kann.

2016 hat sich außerdem eine Reihe von Journalistenschulen für eine gemeinsame Charta entschieden, durch die sich selbst auf die Einhaltung qualitativ hochwertiger Standards verpflichten wollen. Dies beinhaltet unter anderem transparente Informationen über Kosten bzw. Vergütungen, Ausbildungsinhalte, Mindestvorgaben für Praktikumsmöglichkeiten und zeitliche Rahmen der Ausbildung, nämlich mindestens 16 bis maximal 24 Monate für eine schulische Ausbildung in Vollzeit. Initiiert wurde die Charta von elf Schulen; du kannst sie unter anderem auf der Website der daran beteiligten Kölner Journalistenschule einsehen. Die Kölner Journalistenschule ist übrigens eine der Schulen, die direkt einen inhaltlichen Schwerpunkt setzen, nämlich auf Politik und Wirtschaft. Wenn du schon weißt, dass du in eine bestimmte Richtung gehen möchtest, ist eine frühe Spezialisierung auf diese Art möglich – oder aber du beginnst mit einem (reinen) Hochschulstudium.

Studium

Studieren kann man vieles, auch nach den eigenen Interessen, und dann noch im Anschluss Journalist/in werden – etwa durch ein anschließendes Volontariat oder durch einen Abstecher zu einer Journalistenschule (zum Beispiel, um dort noch eine Kompaktausbildung zu machen oder die journalistische Ausbildung mit einem Masterstudium zu kombinieren).

Es schadet sicherlich nicht, schon Spezialwissen zu einer Thematik zu sammeln, wenn man sich zum Beispiel später auf ein bestimmtes Ressort konzentrieren möchte, also etwa durch ein Studium im Bereich Wirtschaft, Politikwissenschaft, Kultur usw. Übrigens gibt es auch Studiengänge, die explizit auf den Beruf des Journalisten vorbereiten sollen – sie heißen naheliegenderweise „Journalismus“, „Journalistik“, „Publizistik“ usw. Studiengänge wie Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft oder Online-Redaktion haben im mehr oder weniger weiten Sinne ebenfalls mit Schreiben und Publizieren zu tun. Darüber hinaus gibt es Studiengänge, die sich explizit mit einer Branche beschäftigen, zum Beispiel Sportjournalismus oder Modejournalismus.

Deine Möglichkeiten für den ersten Einstieg sind hier also nicht schwarz-weiß, du solltest aber ein Auge darauf haben, dass du in dein Studium schon einige Praxiserfahrungen einbauen kannst oder diese sogar im Curriculum vorgesehen sind. Hier hilft wiederum der Deutscher Journalisten-Verband mit einer Checkliste zu Hochschulen weiter.

Passende Studiengänge

Junge Journalistin führt draußen ein Interview

Journalismus

Am Puls der Zeit recherchieren, Interviews führen und das Weltgeschehen nicht nur beobachten, sondern kommentieren und beeinflussen – finde alle Infos zum Journalismus Studium in unserem Artikel zum Studiengang.

Journalismus Studium
Junge Frau mit Handy checkt Magazine an einem Kiosk

Medienwissenschaft

"The medium is the message" und viele weitere revolutionäre Theorien erwarten dich in einem wissenschaftlichen Studiengang, in dem man aber auch über Filme reden darf. Klicke unten für alle Infos!

Medienwissenschaft Studium
Junge Menschen zwischen Laptop und Notizen tauschen sich aus

Kommunikationswissenschaft

Da man ja eh nicht nicht kommunizieren kann, kann man ja auch gleich eine Wissenschaft daraus machen – mit Aspekten aus Sprach-, Sozial- und Medienwissenschaft. Alle Infos findest du in unserem Artkel!

Kommunikationswissenschaft Studium
Junger Sportjournalist in Liveschalte von Sportevent

Sportjournalismus

Bei der Liveschalte Tore kommentieren oder das olympische Geschehen beobachten – Sportjournalisten müssen Ahnung von Journalismus und Sport haben. Wie du die bekommst, erfährst du in unserem Artikel!

Sportjournalismus Studium

Volontariat

Volontariat, oder abgekürzt Volo, das kommt den Lateinern unter uns doch irgendwie bekannt vor, voluntarius, ist das nicht ein Freiwilliger? Ja, schon, aber so freiwillig ist ein Volo manchmal gar nicht, weil es in vielen journalistischen Institutionen als (weitere) Voraussetzung für den Berufseintritt gewertet wird.

Weiter oben im Abschnitt zur Journalistenschule haben wir schon angemerkt, dass auch deren Schüler manchmal als Volontäre bezeichnet werden und die schulische Ausbildung inklusive des dortigen Gewichts auf Praxis unter Umständen das Volo bei einer Zeitung etc. ersetzen kann. Allerdings sind Festanstellungen in Zeitungen, Fernsehsendern, Hörfunk & Co. hart umkämpft und die Stellen für ein Volo können schon als Voraussetzung fordern, dass man bereits ein abgeschlossenes Studium und praktische Erfahrung aus Praktika oder eben über eine Journalistenschule mitbringt. Deshalb ist es zwar theoretisch absolut plausibel, erst einmal über ein Volo Praxisluft schnuppern zu wollen und sich dann für ein Studium zu entscheiden, praktisch wird das aber leider nicht immer klappen, weil die Anforderungen zum Beginn eines Volos schon höher sein können. Ein solches Volontariat im journalistischen Betrieb dauert in der Regel etwa zwei Jahre und soll natürlich dazu dienen, dir (noch einmal) ganz viel Praxis beizubringen, du solltest dich währenddessen aber auch überbetrieblich weiterbilden können.

Prinzipiell ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, möglich viel praktische Erfahrung zu sammeln, bevor es „richtig“ los geht, du solltest nur darauf achten, dass dort eine gut fundierte Ausbildung auf dich wartet und du nicht bloß als günstige Arbeitskraft eingesetzt wirst, dafür ist das Volontariat nämlich nicht gedacht. Pass außerdem auf, dass du wirklich ein journalistisches Volo erwischst, denn es gibt Volontariate ebenso in Werbeagenturen, PR-Abteilungen oder anderen publizierenden Firmen. Auch hier hilft der Deutscher Journalisten-Verband wieder mit einer Checkliste aus, diesmal zum Volo.

Quereinstieg

Man soll ja nie „nie“ sagen, oder dass Dinge schlichtweg unmöglich seien. Auch in Zeiten eines Arbeitgebermarktes im Journalismus, der Studium, Praktika und doppelten Flickflack schon für das Volo fordern kann, gibt es noch den bzw. die eine/n oder andere/n Quereinsteiger/in, die sich durch den eigenen Blog, YouTube-Kanal oder Praktika in die Branche befördert hat.

Wenn du zum Beispiel durch ganz viele Praktika während eines eigentlich „normalen“ Studium versuchen solltest, schon einmal Fuß im Journalismus zu fassen, gibt es dafür noch einmal eine Broschüre vom Deutscher Journalisten-Verband, damit es das richtige Praktikum wird und du nicht über den Tisch gezogen wirst. Natürlich gilt das genauso, wenn du Praktika im Rahmen einer formalen journalistischen Ausbildung absolvierst.

Passende Hochschulen finden

Auf unserem Partnerportal Medien-studieren.net findest du Unis, FHs und Akademien, die ein Journalismus Studium und verwandte Studiengänge anbieten. Einige davon haben wir bereits in diesem Abschnitt für dich aufgeführt:

Bachelor Vollzeit & dual (Auszug)

AMD Akademie Mode & Design
Fashion Journalism & Communication AMD Akademie Mode & Design Kostenloses Infomaterial
SRH University of Applied Sciences
Management der Kreativwirtschaft PR-Management und... SRH University of Applied Sciences Kostenloses Infomaterial
Hochschule für angewandtes Management
Sportjournalismus, Journalismus Hochschule für angewandtes Management Kostenloses Infomaterial
Hochschule Macromedia
Journalismus Hochschule Macromedia Kostenloses Infomaterial
Institut für Journalistik der TU Dortmund
Musikjournalismus, Journalistik,... Institut für Journalistik der TU Dortmund Kostenloses Infomaterial
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Journalistik Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Kostenloses Infomaterial
Media Reporter Deutsche POP
Journalismus und Unternehmenskommunikation,... Media University of Applied Sciences
Alle Ergebnisse

Master & MBA Vollzeit & dual

Institut für Journalistik der TU Dortmund
Journalistik, Wissenschaftsjournalismus,... Institut für Journalistik der TU Dortmund Kostenloses Infomaterial
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Journalistik Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Kostenloses Infomaterial
Digitaler Journalismus, Journalismus und... Media University of Applied Sciences
Technische Redaktion u. Multimediale Dokumentation Technische Hochschule Mittelhessen
Fach- und Medienübersetzen, Fachjournalismus und... Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Alle Ergebnisse

Hochschulen

IU Fernstudium
Journalismus IU Fernstudium Kostenloses Infomaterial
Hochschule für angewandtes Management
Journalismus, Sportjournalismus Hochschule für angewandtes Management Kostenloses Infomaterial
SAE Institute GmbH
Content Creation & Online Marketing SAE Institute GmbH Kostenloses Infomaterial
Journalismus und PR Westfälische Hochschule
Alle Ergebnisse

Hochschulen

Hamburg Media School
Digitaler Journalismus Hamburg Media School Kostenloses Infomaterial
Digitaler Journalismus, Journalismus und... Media University of Applied Sciences
Cross Media, Journalismus, Sozial- und... Hochschule Magdeburg-Stendal
Fach- und Medienübersetzen, Fachjournalismus und... Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Online Radio, MultiMedia & Autorschaft Universität Halle-Wittenberg
Technische Kommunikation Universität Rostock
Alle Ergebnisse

Welche Voraussetzungen hat der Beruf?

Formal

Theoretisch gibt es streng genommen keine, weil der Beruf nicht geschützt ist, praktisch aber in der Regel ein Studium bzw. eine Ausbildung an einer Journalistenschule und/oder ein Volontariat und/oder Praktika; dafür brauchst du wiederum für gewöhnlich die Hochschulreife.

Persönlich

  • hohes Engagement
  • Aufmerksamkeitsfähigkeit
  • Sprachgefühl
  • sehr gute Beherrschung der deutschen und bestenfalls weiterer Sprachen
  • Sorgfalt
  • Beharrlichkeit
  • Stressresistenz

Wie viel Gehalt verdiene ich als Journalist/in?

Gute Frage, aber schwere Frage: Dass es viele Menschen gibt, die journalistisch arbeiten oder arbeiten möchten, hast du ja jetzt vermutlich schon mitgekriegt. Insofern sind Gehaltsaussagen und -verhandlungen keine einfache Angelegenheit, weil es in der Regel viele Bewerber auf eine Stelle gibt.

Nun kommt es aber noch auf andere Faktoren an: Bist du zum Beispiel ein/e Fachjournalist/in für eine Nische, in der sich wenige Menschen richtig gut auskennen? Dann hast du gegebenenfalls nicht nur bessere Job-, sondern auch Gehaltsaussichten. Außerdem gibt es generelle Schwankungen zwischen den Gehältern in Deutschland, abhängig von der Region, der Größe des Arbeitgebers oder von etwaigen Tarifverträgen. In Zeiten des digitalen Journalismus kannst du allerdings, wenn es das Thema erlaubt, auch in Berlin leben und für ein Medium in Hamburg schreiben, was uns zum nächsten Aspekt bringt: Journalisten arbeiten häufig freiberuflich und verdienen somit je nach Auftragslage und dem eigenen Talent, sich selbst zu verkaufen, mehr oder weniger, sogar von Monat zu Monat.

Damit du nicht ganz ohne Anhaltspunkte dastehst, haben wir dir ein paar Gehaltsbeispiele herausgesucht, die dir aber nur eine grobe Orientierung geben können – schließlich liegt die Verdienstspanne laut unserer Quelle gehalt.de für 50 Prozent der erfassten Gehälter zwischen rund 3.000 und 6.000 Euro brutto monatlich!

BezeichnungBrancheGeschlecht, AlterBruttogehalt mtl.
JournalistinMedien, Pressew, 262.897 €
JournalistinMedien, Pressew, 301.953 €
Journalist Online-RedaktionMedien, Pressem, 465.960 €
Journalist/Fotograf/MediengestalterMedien, Pressem, 526.665 €
Junge Journalistin spricht im Radiostudio

Karriere und Weiterbildung

Journalisten müssen immer wissen, was in der Welt passiert und es einordnen können. Informationen sammeln, auswerten und aufbereiten gehört ganz einfach zum Berufsbild. Insofern sollte es dir nicht schwerfallen, dich im Beruf noch weiterzubilden, da du es ja eh schon täglich machst.

Denkbar sind zum Beispiel Weiterbildungen im Bereich Social Media bzw. Community Management, da sich das Feld fortlaufend entwickelt, und auch klassische Medien ihre Online-Auftritte in dieser Beziehung managen müssen. Übrigens online: Search Engine Optimization (kurz SEO) ist vor allem für sich selbst finanzierende Medien bzw. Einrichtungen wichtig, damit Artikel gut in Google ranken (und Anzeigen zu guten Preisen verkauft werden können), SEO-Manager sind deshalb ebenfalls immer gefragt.

Eine weitere von vielen Optionen ist eine Spezialisierung im Projektmanagement, wenn du zum Beispiel eine Position wie „Chef vom Dienst“ anstrebst, eine Art organisatorische Schnittstelle zwischen Redaktion, Herstellung und Anzeigenbetreuung. Das Feld der Weiterbildungen ist sehr groß und du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit zu so ziemlich jedem Themengebiet, das dich interessiert oder das dir karrieretechnisch behilflich sein könnte, etwas finden. Wenn du Glück hast, hat dein zukünftiger Arbeitgeber Kapazitäten für Weiterbildungen eingeplant. Als freie/r Journalist/in musst du natürlich abwägen, ob sich der Nutzen einer Weiterbildung im Vergleich zu einem etwaigen Lohnausfall rentiert.

Weitere Schritte auf deiner Karriereleiter können ganz klassisch die Ressortleitung sein, also etwa für Kultur, Politik oder Wirtschaft; je nach der Branche (Ressorts gibt es ja in erster Linie in Zeitungen) in der du arbeitest, kann es auch eine leitende Redaktionsstelle oder sogar irgendwann die Chefredaktion sein.

Welche Alternativen gibt es?

Schreiben ist deine große Liebe, aber Interviews zu führen hört sich furchtbar anstrengend an? Vor der Kamera fühlst du dich pudelwohl, aber wenn du recherchieren musst, fehlt dir einfach die Geduld?

Falls du das Gefühl hast, dass der Beruf Journalist/in eine zu große Rundumbegabung verlangt (was nicht ganz falsch ist), solltest du dir erst einmal überlegen, welche Aspekte sich für dich besonders verlockend anhören. Wenn es zum Beispiel das Schreiben ist, aber weniger die Wahrheitstreue, könnte Kreatives Schreiben passender sein. Wenn es die Arbeit vorm Mikro oder vor der Kamera sein soll, könnten medienpraktische Ausbildungen oder Studiengänge etwas sein, zum Beispiel Moderation oder Schauspiel. Wenn die Arbeitszeiten etwas geregelter und das Gehalt etwas stabiler sein sollen, könnten etwa PR oder Unternehmenskommunikation Alternativen für dich sein.

Ist Journalist/in das Richtige für mich?

Das ist natürlich eine Frage, die nicht wir beantworten können, sondern nur du selbst. Was dir helfen kann, ist, diese Frage in kleinere Fragen zum Berufsbild zu splitten: Kann ich mich gut ausdrücken und schreiben? Kann ich gut unter Zeitdruck arbeiten? Finde ich das tägliche Weltgeschehen spannend und/oder habe ich spezielle Nischenkenntnisse? Kann ich gut mit Stress umgehen und finde es okay, auch mal spät zu arbeiten oder am Wochenende? Möchte ich die Verantwortung haben, Themen intensiv zu recherchieren und darüber aufzuklären? Fühle ich mich gegebenenfalls vor der Kamera wohl?

Vermutlich fallen dir nach der Lektüre unseres Artikels noch weitere solcher Fragen ein. Sollte dir das zur Entscheidungsfindung nicht reichen, empfehlen wir dir, dich einfach mal auf die Suche nach Leuten zu machen, die schon in ihrer Journalismuskarriere verwurzelt sind – für gewöhnlich geben erfahrene Professionals gerne Tipps und Plaudern aus dem Nähkästchen, schließlich stand jede/r mal ganz am Anfang und hilft deshalb gerne bei einer solchen Entscheidung weiter. Und kommunikativ sind Journalisten ja sowieso!

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