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Kosten und Finanzierung des Auslandssemesters

Ein Auslandssemester kann teuer werden. Viele Studierende entscheiden sich daher aus finanziellen Aspekten dagegen, dabei gibt es genügend Möglichkeiten für eine Finanzierungshilfe. Wir geben dir Tipps, welche Kosten auf dich zukommen können und wie du sie stemmen kannst.

Welche Kosten können im Auslandssemester entstehen?

Nicht nur ein ganzes Auslandsstudium, auch ein oder zwei Semester an einer ausländischen Hochschule können teurer sein als das Studium in Deutschland. Denn es gibt ein paar Punkte, die du beachten solltest, wenn du ein Auslandssemester machen möchtest. 

Studiengebühren

Ein Auslandssemester kann teuer werden, da viele Hochschulen im Ausland Studiengebühren erheben. Wenn du in Deutschland an einer staatlichen Hochschule studierst, ist das ein Kostenpunkt, der zusätzlich zu deinen normalen Ausgaben hinzukommt. Und die Studiengebühren können je nach Land und Hochschule ganz ordentlich ins Gewicht fallen. Wenn bei der Hochschule deiner Wahl also Studiengebühren fällig werden, solltest du dir im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie du diese bezahlst.

Tipp: Wenn du über das Erasmus-Programm dein Auslandssemester absolvierst, musst du dir über eventuelle Studiengebühren keine Sorgen machen, denn dann werden diese Gebühren übernommen.

Der Nachteil: Zwischen deiner Hochschule und der ausländischen Hochschule muss ein bilaterales Abkommen bestehen, damit das Erasmus-Programm wirkt. Zudem ist der Austausch auf europäische Länder bzw. EU-Mitgliedsstaaten beschränkt. Das bedeutet, du hast nicht die freie Auswahl was das Land und die Hochschule angeht. In der Regel ist die Auswahl aber recht groß – besonders an großen Hochschulen und Universitäten –, sodass du sicher eine passende ausländische Partnerhochschule finden wirst.

Tipp 2: Wenn du Auslands-BAfög bekommst, kannst du einen Zuschuss für die Studiengebühren beantragen (maximal 4.600 Euro für ein Jahr) – und diese Unterstützung darfst du vollständig behalten und musst sie nicht, wie beim BAföG üblich, zur Hälfte zurückzahlen. Allerdings muss nachgewiesen werden, dass du deine Ausbildung nur an dieser Hochschule weiterführen kannst und die Studiengebühren dadurch unausweichlich sind.

Lebenshaltungskosten

Auch in deinem Auslandssemester hast du laufende Kosten: Miete, eventuell Versicherungen, Lebensmittel, eventuell Bahn- oder Bustickets etc. Und dann willst du sicher auch deine Freizeit genießen und etwas mit deinen neuen Kommilitonen unternehmen, das kostet häufig auch Geld. Wie hoch die Lebenshaltungskosten sind, hängt natürlich von deinem Austauschland ab. Am besten informierst du dich also im Vorfeld, wie hoch die durchschnittlichen Kosten für Miete, Lebensmittel etc. in deiner vorübergehenden neuen Heimat sind. So kannst du deine Finanzen besser einschätzen und weißt, wie viel Unterstützung du voraussichtlich benötigst.


Finanzierung deines Auslandssemesters

Eltern und Familie

Wenn du Glück hast, musst du dich nicht um externe Finanzierungshilfen bemühen, sondern bekommst die nötige finanzielle Unterstützung von deiner Familie. Das ist natürlich der einfachste Weg, weil du dich nirgendwo bewerben musst und keine bestimmten Voraussetzungen erfüllen musst. Aber natürlich hat nicht jeder Studierende diese Möglichkeit.

Aber auch die Studierenden, die sich um eine offizielle Finanzierungshilfe kümmern müssen, haben eine Vielzahl von Möglichkeiten. Eine der häufigsten ist das Auslands-BAföG.

Auslands-BAföG

Das Auslands-BAföG unterscheidet sich nur wenig von dem „normalen“ BAföG, denn auch die Auslandsvariante muss zum Teil zurückgezahlt werden und ist einkommensabhängig.

Aber: Die Förderbeträge beim Auslands-BAföG können höher ausfallen als für das Studium in Deutschland, denn wenn du außerhalb der EU dein Auslandssemester absolvierst kannst du einen Auslandszuschlag bekommen. Zudem kannst du zusätzliche Zuschüsse für Studiengebühren, Krankenversicherung, Reisekosten etc. beantragen, die du je nachdem nicht zurückzahlen musst.

Unser Tipp

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Dein Auslandssemester steht bevor, du musst dich um tausend Dinge kümmern und vor einer Sache graut es dir ganz besonders: dem BAföG-Antrag? Vielleicht fürchtest du dich vor Formularstapeln und Amtsdeutsch, vielleicht hast du auch schon einmal selbst einen Antrag gestellt und möchtest den nächsten umgehen – alles kein Problem!

MeinBafög ist deine Plattform für den BAföG-Antrag: Mit dem BAföG-Rechner weißt du in weniger als 2 Minuten, ob du BAföG-Anspruch hast, und erfährst sofort, wie dein möglicher Höchstsatz ausfällt. Erst, wenn du den Antrag dann auch wirklich stellen möchtest, zahlst du für den Service: 24,99 Euro beim Erstantrag – keine Folgekosten oder versteckten Gebühren. MeinBafög erstellt deine Formulare und sucht das zuständige BAföG-Amt für dich heraus – du musst sie nur noch abschicken.

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Wer bekommt das Auslands-BAföG?

Die gute Nachricht: Wenn du in Deutschland BAföG beziehst, bist du automatisch auch berechtigt, Auslands-BAföG zu bekommen, da du alle Voraussetzungen erfüllst. Aber auch wer für sein eigentliches Studium nicht BAföG-berechtigt ist, sollte auf alle Fälle einen Antrag für die ausländische Unterstützung stellen. Denn da die Fördersätze für das Ausland höher ausfallen, kann es sein, dass du für dein Austauschsemester BAföG-berechtigt bist.

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Höhe, Dauer und Konditionen

Auslands-BAföG bekommen Studierende nur, wenn sie mindestens sechs Monate, also ein Semester, ins Ausland gehen. Bei feststehenden Kooperationen zwischen deiner Heimatuni und der ausländischen Hochschule reichen auch 12 Wochen. Wenn du in deinem Bachelor-Studiengang schon Auslands-BAföG bezogen hast, kannst du trotzdem für den Master eine weitere Förderung beantragen, falls du währenddessen ins Ausland gehen möchtest.

Für die Rückzahlung vom Auslands-BAföG gelten die gleichen Konditionen wie für das Inlands-BAföG: 50 Prozent der Summe musst du nach Ende deines Studiums zurückzahlen. Beim Auslands-BAföG ist dabei der Zuschuss zu den Studiengebühren ausgenommen, dieser Betrag wird dir erlassen.

Tipp: Erasmus und Auslands-BAföG schließen sich nicht gegenseitig aus. Das heißt, du kannst gleichzeitig BAföG und das Erasmus-Stipendium beziehen.

Tipp 2: Auch ein Praktikum im Ausland kann durch Auslands-BAföG gefördert werden. Alle Infos dazu findest du auf der Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Tipp 3: Die Bearbeitung eines Antrags auf Auslands-BAföG kann noch länger dauern als beim Inlands-BAföG. Daher ist es ratsam, den Antrag bereits ein halbes Jahr im Voraus zu stellen, damit du pünktlich zum Anfang deines Auslandssemesters die Förderung erhältst.

Tipp 4: Mit der 27. BAföG-Reform ab dem Wintersemester 2022/23 wird auch die Förderung einjähriger, in sich abgeschlossener Studiengänge in Drittstaaten (außerhalb der EU) ermöglicht. Informiere dich dazu am besten bei deinem BAföG-Amt.

Erasmus

Wenn du über das Erasmus-Programm dein Austauschsemester absolvierst, bekommst du nicht nur die Studiengebühren an der ausländischen Hochschule erlassen. Mit dem Erasmus-Stipendium bekommst du zusätzlich einen bestimmten Betrag im Monat, der allerdings von einigen Faktoren abhängig ist: dem Austauschland, der Partnerhochschule und der Anzahl an Erasmus-Studierenden im laufenden Semester. Von 150 bis 500 Euro pro Monat ist alles möglich.

Das Erasmus-Stipendium ist auf ein Jahr begrenzt und gilt nicht nur für ein Auslandssemester an einer Hochschule, sondern auch, wenn du ein Praktikum im Ausland absolvierst.

DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist eine beliebte Anlaufstelle für Studierende, die ein oder zwei Semester im Ausland verbringen wollen. Der DAAD bietet eine Reihe von Stipendien an, die man in ihrer Stipendien-Datenbank findet. Die Förderung hängt von der Qualifikation ab, das bedeutet, Doktoranden bekommen mehr als Bachelorstudierende.

Weitere Stipendien

Natürlich gibt es auch noch weitere Stipendien, bei denen du dich für eine finanzielle Unterstützung bewerben kannst. Das Deutschland-Stipendium wird beispielsweise auch während eines Auslandsaufenthaltes während des Studiums weitergezahlt – immerhin 300 Euro im Monat.

Studienkredite und Bildungskredite

Natürlich hast du auch die Möglichkeit, einen Studienkredit für deine Zeit im Ausland aufzunehmen. Erkundige dich auf jeden Fall im Vorfeld, ob der Kredit auch für dein Auslandssemester oder sogar Auslandsstudium gilt bzw. ob es dafür gesonderte Konditionen gibt. Grundsätzlich solltest du dich genau informieren, bevor du einen Kredit abschließt, denn die Konditionen können sehr unterschiedlich ausfallen. Und auch wenn die Bedingungen speziell auf Studierende abgestimmt sind, solltest du dir bewusst sein, dass du einen Kredit aufnimmst, bei dem Zinsen anfallen, die du ebenfalls bei der Rückzahlung beachten musst.

KfW-Studienkredit

Mittlerweile ist der Studienkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) der weit verbreitetste Studienkredit, der sowohl von der KfW-Bank selbst, aber auch von anderen Banken angeboten wird. Der KfW-Studienkredit kann auch für die Finanzierung von Auslandssemestern verwendet werden, allerdings muss man an der deutschen Hochschule eingeschrieben bleiben.

Deutsche Bildung

Die Deutsche Bildung bietet ebenfalls einen speziellen Studienkredit für Auslandssemester oder auch für das ganze Studium im Ausland an, der auch mit Auslands-BAföG und anderen Stipendien kombinierbar ist.

Bildungskredite

Bildungskredite werden vom Staat vergeben und können ergänzend zum BAföG beantragt werden. Die Konditionen sind besonders günstig und die Bewilligung ist einkommensunabhängig. Der Bildungskredit kann auch für Auslandssemester genutzt werden, allerdings nur innerhalb von Europa. Der Nachteil am Bildungskredit: Er steht nur Studierenden im fortgeschrittenen Studium zur Verfügung. Das heißt, Studierende, die das Grundstudium bereits erfolgreich bestanden haben und das nachweisen können, können einen Bildungskredit beantragen.

Bildungsfonds

Bildungsfonds sind beispielsweise in den USA schon länger eine übliche Variante, um sich das Studium zu finanzieren. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland einige Angebote für spezielle Bildungsfonds. Diese Fonds werden nicht von Banken oder Kreditinstituten angeboten, sondern von Unternehmen und Berufsverbänden.

Der Nachteil: Da sich die Rückzahlung prozentual am späteren Gehalt orientiert, werden diese Fonds häufig nur für bestimmte Fachbereiche, z. B. das Ingenieurwesen beziehungsweise die sogenannten MINT-Fächer, angeboten.

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