Schließen

Auslandssemester

Ein Auslandssemester ist eine spannende Zeit und bietet dir eine Menge Abwechslung im Uni-Alltag. Wenn du also die Möglichkeit dazu hast, nutze sie! Wir erklären dir hier, was dich dabei erwartet und worauf du achten solltest.

Waren Auslandssemester noch vor nicht allzu langer Zeit etwas Besonderes, gehört der Auslandsaufenthalt heutzutage zu fast jedem Studiengang dazu – entweder verpflichtend in der Studienordnung festgelegt oder als freiwillige Möglichkeit.

Auslandssemester – nutze deine Chance!

Auch wenn für deinen Studiengang kein Auslandssemester verpflichtend ist, solltest du die Chance wahrnehmen, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Denn du wirst aus dieser Zeit mit Sicherheit viel mitnehmen: Du kannst deine Sprachkenntnisse verbessern (oder eine neue Sprache lernen), lernst ein neues Land und eine fremde Kultur besser kennen und knüpfst viele neue Kontakte.
Daher sieht ein Auslandssemester nicht nur auf dem Lebenslauf sehr gut aus (denn Unternehmen bewerten Auslandserfahrung im Studium immer positiv), sondern bringt dich auch bei deiner persönlichen Entwicklung weiter.

Organisation

Bei einem Auslandssemester musst du dich im Prinzip um die gleichen Dinge kümmern wie bei einem ganzen Auslandsstudium: Bewerbung für die Hochschule, Unterkunft, Visum, Impfungen, Versicherungen, Leistungsanerkennungen etc.
Allerdings bleibst du bei einem Austausch ja höchstens 1-2 Semester, sodass sich manche Dinge vereinfachen, denn in der Regel erfolgt der Austausch über eine spezielle Organisation. Dadurch wird die Planung vereinfacht, weil vieles direkt über das Austauschprogramm geregelt wird und du so einen Ansprechpartner hast, den du bei Fragen kontaktieren kannst.

Trotzdem gehört zum Auslandsaufenthalt immer noch genug organisatorischer Kram, den du im Vorfeld erledigen musst und mit dem du frühzeitig anfangen solltest, damit du auch alle Fristen einhalten kannst.

Corona wirbelt die Studienwelt auf

Wie sich Covid-19 auf den Hochschulbereich auswirkt und wie du trotz Ausbreitung des Coronavirus bei deiner Studienplanung einen kühlen Kopf bewahren kannst, erfährst du in unserem Artikel Mein Studium & Corona.


Welche Austauschprogramme gibt es?

Am Anfang steht als erstes die Überlegung, ob du mit einem speziellen Austauschprogramm arbeiten möchtest oder alles alleine auf die Beine stellen möchtest. In der Regel bietet deine Hochschule bestimmte Organisationen an, mit denen du das Auslandssemester absolvieren kannst.

Erasmus

Das Erasmus-Programm ist sicher die häufigste Möglichkeit, die Studierende für ihr Auslandssemester in Anspruch nehmen. Kein Wunder, denn es wird von der EU gefördert und gehört zu den größten Förderprogrammen von Auslandsaufenthalten weltweit. Erasmus ist Teil des EU-Programms für Lebenslanges Lernen und alle EU-Mitgliedstaaten nehmen daran teil. Jede Hochschule, die die Erasmus-Charta akzeptiert, kann am Erasmus-Austauschprogramm teilnehmen.

Allerdings kannst du nicht automatisch in jedes beliebige EU-Land gehen. Denn es muss zwischen deiner Hochschule und der Austausch-Hochschule ein bilaterales Abkommen bestehen. In der Regel haben die Hochschulen und Unis aber eine ganze Reihe von ausländischen Hochschulen, mit denen sie kooperieren und zwischen denen du wählen kannst.

Erasmus übernimmt die Studiengebühren der ausländischen Hochschule, sodass du diese nicht tragen musst. Zusätzlich bekommst du innerhalb des sogenannten Erasmus-Stipendiums eine monatliche Förderung. Die Höhe ist vom Zielland, der jeweiligen Hochschule und auch von der Gesamtzahl der Erasmus-Studierenden im laufenden Semester abhängig. Die Spanne reicht von 150 Euro bis 500 Euro monatlich.

Erasmus Student Network

Das Erasmus Student Network ist eine gemeinnützige Vereinigung ehemaliger Erasmus-Studenten, die dir als Ansprechpartner für Hilfe und Tipps zur Verfügung stehen.

Ein klarer Vorteil vom Erasmus-Programm: Deine Leistungen an der ausländischen Hochschule werden dir in der Regel alle auf dein Studium angerechnet, da es über das European Credit Transfer System (ECTS) läuft.
Theoretisch verlierst du dadurch also keine Zeit im Studium, praktisch führt ein Auslandssemester natürlich trotzdem dazu, dass du ein Semester länger brauchst. Denn in der Regel hat man während seines Auslandssemesters oft noch ganz andere Dinge zu tun als zu lernen, z. B. das Land kennenlernen, neue Freunde treffen, Partys etc.

DAAD

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist ebenfalls eine sehr beliebte Anlaufstelle für Auslandsaufenthalte während des Studiums. Jährlich werden über 100.000 Studierende und Wissenschaftler international gefördert und dadurch die Internationalisierung der Hochschulen vorangetrieben.

Der DAAD bietet dir einen Überblick über verschiedene Stipendien weltweit an und vergibt auch eigene Stipendien. Zudem bieten sie viele Informationen zu den verschiedenen Ländern und dem Bewerbungsprozess.


Bewerbung

Hast du dich für ein Programm und eine Hochschule entschieden, geht es an den nächsten Schritt. Du musst dich bewerben und benötigst dafür einige Unterlagen:

  • Lebenslauf,
  • Zeugnisse bzw. Leistungsnachweise,
  • in der Regel ein Motivationsschreiben
  • und häufig auch ein Empfehlungsschreiben (der sogenannte „Letter of Recommendation“) deines Professors oder eines Dozenten.

Da Dozenten in der Regel ziemlich ausgelastet sind, solltest du dich frühzeitig darum kümmern, jemanden zu finden, der dir in absehbarer Zeit ein Empfehlungsschreiben für dich ausstellt.

Unser Tipp

Sponsored

Du bewirbst dich gerade für einen Studienplatz oder planst ein Auslandssemester? In vielen Fällen musst du dafür Englischkenntnisse auf einem akademischen Level nachweisen können und vor allem im Ausland reichen nicht immer deine Schulzeugnisse. Der Pearson Test of English Academic (PTE Academic) wird weltweit von zahlreichen Hochschulen, Arbeitgebern und sogar Regierungen anerkannt und du kannst ihn in über 50 Ländern ablegen. Er findet komplett am PC statt und wird durch Künstliche Intelligenz bewertet, ist also unvoreingenommen. In der Regel kannst du dich bis zu 24 Stunden vor dem Test anmelden und bekommst die Ergebnisse innerhalb von 48 Stunden danach – denn oft muss es schnell gehen.
Erfahre hier, wo du den PTE Academic ablegen kannst und wer ihn akzeptiert!

 

Beachte bei deiner Bewerbung auf jeden Fall die Fristen, denn häufig enden Bewerbungsfristen für ausländische Studierende früher als für Einheimische.


Was gibt es beim Auslandssemester zu beachten?

Die genauen organisatorischen Begebenheiten hängen natürlich auch vom Land ab, in dem du deinen Aufenthalt planst. Wenn du beispielsweise in den Niederlanden dein Auslandssemester absolvierst, wirst du keine speziellen Impfungen oder ein Visum benötigen.

Impfungen und Visum

Möchtest du allerdings nach Asien oder Südamerika, solltest du dich rechtzeitig um die gesundheitlichen Voraussetzungen informieren und eventuell ein Visum beantragen. Gerade Impfungen können über einen längeren Zeitraum erfolgen, sodass du auch hier eine frühzeitige Planung sehr wichtig ist.

Unterkunft

Wo wirst du wohnen während deines Auslandssemesters? Wie läuft die Vergabe der Wohnplätze im ausländischen Studentenwohnheim ab? Oder möchtest du lieber in eine WG? Je nach Austauschprogramm bekommst du Unterstützung von der Organisation, falls nicht, ist es wichtig, sich im Vorfeld genau zu informieren, wie du an eine Unterkunft kommst. Denn ansonsten stehst du nachher in einem fremden Land und hast keine Wohnung und musst erst mal in einem Hotel unterkommen und von dort eine Wohnung finden. Das geht natürlich auch, aber es ist immer entspannter, wenn du schon einen festen Platz zum Ankommen hast.

Versicherung

Je nach Reiseland und Aufenthaltsdauer empfiehlt es sich auch, sich über spezielle Versicherungen im Ausland zu informieren. Am besten prüfst du, wie weit deine bisherigen Versicherungen auch im Ausland gelten, ansonsten ist eine Auslandskrankenversicherung auf jeden Fall empfehlenswert. Auch eine Unfallversicherung oder Haftpflichtversicherung können nicht schaden.

Anerkennung

Falls du ein individuelles Auslandssemester anstrebst und nicht über Erasmus ins Ausland gehst, solltest du dich auch informieren, ob und welche Leistungen du dir für dein Studium an deiner Heimat-Hochschule anrechnen lassen kannst. Denn ansonsten ärgerst du dich nachher darüber, dass du Prüfungen und Seminare belegt hast, die dich in deinem Studium nicht weiterbringen.

Häufig ist dabei der Fall, dass du dadurch auch dein Studium verlängern musst oder in einem Semester noch zusätzliche Seminare belegen musst, was zu vermehrtem Stress führt.

Kosten und Finanzierung

Ein Auslandssemester kostet – häufig noch mehr als das Studium zu Hause. Denn je nach Land und Hochschule und Austauschprogramm kommen Studiengebühren auf dich zu, die sehr schnell auch ziemlich hoch ausfallen können. Zudem können sich auch die Lebenshaltungskosten unterscheiden. In vielen Ländern sind Miete, Lebensmittel etc. zwar billiger, dafür kommt vielleicht der Hin- und Rückflug auf dich zu, der mehrere hundert Euro kosten kann. Und in vielen Ländern sind die Lebenshaltungskosten natürlich auch höher als in Deutschland.

Daher ist es sinnvoll, sich im Vorfeld über die möglichen Kosten zu informieren und darauf die Finanzierung zu planen. Denn es gibt spezielle Möglichkeiten zur Finanzierung eines Auslandssemesters, z. B. Auslands-BAföG, Erasmus, Stipendien etc. Mehr dazu liest du in unserem Artikel zu Kosten & Finanzierung eines Auslandssemesters.

War dieser Text hilfreich für dich?

5,00/5 (Abstimmungen: 10)