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Studienabbruch – und dann?

Nach dem Abitur hattest du große Träume: Studium, neue Stadt, neue Freunde, neues Leben. Doch im Studium sieht das alles plötzlich nicht mehr so rosig aus und du überlegst, dein Studium abzubrechen? Wir geben dir alle Infos zum Thema Studienabbruch und Alternativen.

Für viele Schulabsolventen ist klar, dass sie nach ihrem Abschluss studieren wollen. Doch im Studium merken sie dann, dass es doch nicht das richtige für sie ist. Im besten Fall hat man diese Erkenntnis in einem frühen Stadium, sodass man noch nicht allzu viel Zeit mit dem Studium „vergeudet“ hat. Allerdings wollen sich viele Studierende auch erstmal nicht eingestehen, dass sie die falsche Wahl getroffen haben und studieren noch einige Zeit weiter. Einige sehen einen Studienabbruch als Versagen an, anderen denken vielleicht, dass es sich nur um eine Phase handelt und warten darauf, dass diese vorbei geht.


Gründe für einen Studienabbruch

Es ist vernünftig, das Studium nicht bei der ersten verhauenen Klausur oder der ersten Unlust hinzuschmeißen. Denn es kann natürlich sein, dass dir dieses Semester einfach nicht liegt oder du die Prioritäten falsch gelegt hast und es im nächsten Semester wieder aufwärts geht mit der Motivation und/oder der Leistung. Wenn du dir allerdings sicher bist, dass du das falsche Studienfach gewählt hast oder ein Studium an sich doch nichts für dich ist, solltest du nicht unnötig lange zögern. Denn ein Studium ohne Motivation bringt niemanden weiter. Stattdessen solltest du die Zeit sinnvoll nutzen und dir noch einmal überlegen, was du wirklich willst.

Die Gründe für einen Studienabbruch können vielfältig sein:

Falsches Fach

Archäologie klang in der Studiengangsbeschreibung total interessant und du hast dich schon alles kleines Kind für vergangene Kulturen interessiert, während des Studiums merkst du aber, dass deine Erwartungen nicht erfüllt werden oder du deine Interessen falsch eingeschätzt hast und verlierst dadurch gänzlich die Lust am Studieren.

Private Probleme

Dein Studium lief eigentlich ganz gut, aber dann gab es Probleme in der Beziehung, ein nahestehender Mensch ist erkrankt oder der Streit mit deinen Mitbewohnern nimmt Überhand – es gibt unzählige Gründe, warum dein Studium plötzlich in den Hintergrund tritt und du keine Motivation mehr hast oder einfach nicht mehr hinterherkommst mit dem Stoff.

Überforderung

Neue Stadt, neue Menschen, anspruchsvolle Themen und wissenschaftliche Auseinandersetzungen. Viele Studienanfänger unterschätzen die Herausforderungen, die der neue Lebensabschnitt mit sich bringt und schaffen es nicht, sich auf so viel Neues einzulassen. Die Folge können verschiedene Probleme sein: Prüfungsangst, soziale Isolation, Angst vor dem Versagen etc. All das führt dazu, dass das Studium zur Belastung wird und der Studienabbruch als einziger Ausweg erscheint.

Theorie ist nicht deins

Manchmal liegt es gar nicht unbedingt am Fach selbst, das interessiert dich sogar. Doch das theoretische Lernen sagt dir gar nicht zu, dir fehlt der praktische Anteil oder der Praxisbezug und du fängst an zu zweifeln, was dir das Studium für deine spätere Karriere bringen soll.

Neue Möglichkeiten

Dein Nebenjob macht dir viel mehr Spaß als dein Studium und du bekommst die Möglichkeit, dort fest und in Vollzeit einzusteigen? Oder du hast dich in deinem Auslandssemester in dein Gastland verliebt (oder eine Person dort) und möchtest sofort auswandern? Manchmal geschieht etwas ganz Unvorhergesehenes, was dazu führt, dass du dein Studium abbrichst.

Keiner dieser Gründe ist besser oder schlechter, um dein Studium abzubrechen. Stattdessen gibt es einfach viele verschiedene Gründe, die dazu führen können, dass du dich gegen dein Studium entscheidest.


Beratungsstellen

Wenn du dir nicht sicher bist, ob es nur ein Tief ist oder du das Studium wirklich abbrechen solltest, solltest du die Hilfe von anderen in Anspruch nehmen. Denn manchmal hilft es schon, sich mit anderen auszutauschen, um Probleme klarer erkennen zu können. Dafür gibt es verschiedene Anlaufstellen.

Eltern und Freunde

Deine Eltern und Freunde kennen dich am besten und können dich daher gut bei einer Entscheidung unterstützen. Auch ein Austausch mit Kommilitonen kann hilfreich sein, um herauszufinden, wie sie das Studium empfinden und ob es ihnen vielleicht ähnlich geht und es sich daher vielleicht wirklich nur um eine schlechte Phase im Studium handelt.

Dozenten bzw. die Fachschaft

Wenn du offen über deine Zweifel sprichst, können dir Leute, die den Studiengang kennen und viel Erfahrung damit haben, auf jeden Fall bei der Entscheidung helfen, ob es ein fachliches Problem ist oder du einfach nur durchhalten musst, bevor es besser wird.

Allgemeine Studienberatung

Jede Hochschule hat eine Studienberatung, an die du dich vertraulich wenden kannst und dort deine Probleme besprechen kannst. Studienberater können dir Alternativen an der Hochschule aufzeigen und dich bei einem Fachwechsel o. Ä. unterstützen.

Studierendenwerk

Auch beim Studierendenwerk gibt es eine ganze Reihe an Beratungsangeboten, auch im psychologischen Bereich. Dort bist du mit deinen Problemen also gut aufgehoben.

Psychologische Beratungen

Nicht nur der Studienabbruch beschäftigt Studierende, sondern auch noch viele andere Probleme. Daher kann es auch nicht schaden, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der Regel haben auch Hochschulen eine eigene psychologische Beratung, an die du dich unkompliziert mit all deinen Problemen wenden kannst. Du kannst dir aber natürlich auch einen externen Psychologen suchen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn hinter deiner Unzufriedenheit nicht nur das Studium steckt, sondern auch weitere Probleme eine Rolle spielen.

Agentur für Arbeit

Auch bei der Agentur für Arbeit kannst du Hilfe finden, wenn du dein Studium abbrechen möchtest. Je nachdem kann man dir dort auch direkt passende Alternativen anbieten, speziell für Abbrecher.


Alternativen zum Studienabbruch

Mach dir keine Sorgen – dein Leben ist nicht verpfuscht, wenn du dich für einen Studienabbruch entscheidest. Du bist damit auch nicht alleine, denn jährlich entscheiden sich Tausende von Studenten dafür, nicht mehr zu studieren. Es gibt eine ganze Reihe an Alternativen, die dir nach deinem Abbruch offen stehen.

Fachwechsel

Wenn es einfach nur am Studiengang liegt, dass dir das Studium keinen Spaß macht, ist eine Lösung vergleichsweise einfach. Denn ein Fachwechsel ist meist die leichteste Entscheidung und in der Regel mit relativ wenig Aufwand machbar. Natürlich musst du dich noch mal neu bewerben und je nachdem auch die Stadt und/oder Hochschule wechseln, aber das Prozedere kennst du ja schon von deinem ersten Studium.

Duales Studium

Wenn dir dein Studium vielleicht sogar Spaß macht, dir aber zu wenig ist bzw. zu viel Theorie beinhaltet, dann solltest du dich nach einem dualen Studium umschauen. Diese Möglichkeit gibt es nicht für alle Studiengänge, das heißt, du musst eventuell etwas flexibel sein. Aber ansonsten ist es eine sehr beliebte Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden und dadurch auch die Jobaussichten zu verbessern.

Ausbildung

Auch hier gilt: Wenn du merkst, dass dir das Studium zu theorielastig ist, du lieber praktisch mit anfassen möchtest und Geld verdienen möchtest, solltest du dir doch besser einen Ausbildungsplatz suchen. An einer Ausbildung ist nichts schlechter als an einem Studium, daher solltest du keine Scheu haben, zu wechseln.
 Gerade in MINT-Fächern ist die Abbruchquote sehr hoch. Daher gibt es mittlerweile sogar spezielle Programme und Angebote für Studienabbrecher, um diese zum Beispiel in einen Handwerksberuf bringen. Oder es gibt die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen, wenn das Studium und die neue Ausbildung thematisch zusammenpassen.

Gap Year

Nimm dir erst mal eine Auszeit und werde dir klar darüber, was du mit deinem Leben anfangen willst. Gerade wenn du direkt nach deinem Schulabschluss ins Studium gestartet bist, ist ein Gap Year eine beliebte Möglichkeit, um den Kopf frei zu bekommen. Geh ins Ausland und bessere deine Sprachkenntnisse auf, arbeite als Au-Pair oder versuche durch Praktika herauszufinden, in welchem Bereich du arbeiten möchtest. Oft ergeben sich durch so eine Auszeit auch ganz neue Möglichkeiten, weil du neue Leute kennenlernst und deine bekannte Umgebung verlassen musst.

Direkter Berufseinstieg

Oft kommt es vor, dass du ein Angebot bekommst (z. B. durch deinen Nebenjob), fest und in Vollzeit in einer Firma zu arbeiten. Das ist ein verlockendes Angebot, besonders wenn das Studium gerade eh nicht so viel Spaß macht. Das ist natürlich eine sehr angenehme Lösung. Du solltest dabei aber auch darüber nachdenken, dass du in diesem Fall keine abgeschlossene Berufsausbildung hast. Wenn deine Karriere gut verläuft, fragt dich niemand danach. Wenn du allerdings in deinem Job nach einem Jahr merkst, dass es doch nicht das richtige ist, kann es manchmal schon hinderlich bei der Suche nach einer neuen Stelle sein.

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