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Praktikum im Studium

Mittlerweile ist ein Praktikum in den meisten Studiengängen Pflicht geworden. Das ist auch gut so, denn dadurch kannst du schon im Studium wertvolle praktische Erfahrung sammeln. Wir geben dir hier die wichtigsten Infos rund um das Thema Praktikum im Studium.

Praktische Erfahrung ist wichtig

Viele Studiengänge sind sehr theoretisch und fanden bis vor wenigen Jahren noch ausschließlich an der Uni oder Hochschule statt. Nach dem Studium stehen die Absolventen dann da, bewerben sich bei Unternehmen und können noch überhaupt keine Erfahrung vorweisen, einige haben noch nicht mal einen Nebenjob gehabt. Das kommt bei den Arbeitgebern nicht so gut an. Daher ist mittlerweile in den meisten Studiengängen mindestens ein Pflichtpraktikum vorgeschrieben.

Vorteile eines Praktikums

Ein Praktikum im Studium zu absolvieren hat viele Vorteile. Der Wichtigste dabei: Berufserfahrung. Wenn du neben deinem Studium wenig Zeit für einen passenden Nebenjob hast und dein Studiengang an sich sehr theoretisch ist, bietet dir ein Praktikum die hervorragende Möglichkeit, etwas Berufserfahrung zu sammeln und auszutesten, in welchem Bereich du später arbeiten möchtest.

Ob du nur das Pflichtpraktikum absolvierst oder dir vielleicht noch freiwillig weitere Praktikumsplätze für die Semesterferien suchst, ist natürlich dir überlassen und hängt auch davon ab, wie viel Zeit du in der vorlesungsfreien Zeit tatsächlich zur Verfügung hast. Aber es ist auf jeden Fall empfehlenswert, schon während deiner Studienzeit einige praktische Erfahrungen zu sammeln.


Pflichtpraktika im Studium

Neben einem freiwilligen Praktikum, welches man aus eigenem Antrieb macht, gibt es noch die sogenannten verpflichtenden Praktika, die im Studienverlaufsplan fest vorgeschrieben sind. Dabei gibt es je nach Studiengang und Hochschule noch einmal Unterschiede in der Anzahl, der Dauer und dem Verlauf des Pflichtpraktikums.

Vorpraktikum

In ingenieurwissenschaftlichen oder technischen, aber auch in sozialen Studiengängen wird oftmals schon vor Studienbeginn ein Praktikum gefordert. Die Dauer kann variieren, aber meistens solltest du dafür 8-12 Wochen einrechnen. Ist dieses Vorpraktikum eine Studienvoraussetzung, die zur Bewerbung vorliegen muss, solltest du dir also schon frühzeitig Gedanken darum machen. Manche Hochschulen bieten aber auch die Möglichkeit, dieses Vorpraktikum bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (z. B. bis zum 3. Semester) nachzuholen.

Praxissemester

In vielen Studiengängen – besonders an privaten Hochschulen – ist es nicht nur ein mehrwöchiges Praktikum, sondern direkt ein ganzes Praxissemester. Meistens wird dafür das vierte oder fünfte Semester freigehalten, dementsprechend länger kann ein solches Praktikum in einem Praxissemester ausfallen. Je nach Hochschule wird mit festen Kooperationsunternehmen gearbeitet oder du musst dich selbst um ein Unternehmen und einen Praktikumsplatz kümmern.

Oft kannst du dein Praxissemester auch im Ausland verbringen und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Auslands- und Berufserfahrung in einem – damit hast du einen Vorteil vor den meisten anderen Bewerbern. Dafür dauern Studiengänge mit Praxissemester auch häufig ein Semester länger – denn der theoretische Stoff muss ja trotzdem vermittelt werden.

Pflichtpraktikum

Ein Pflichtpraktikum musst du im Verlauf deines Studiums absolvieren. Es muss einen Bezug zu deinem Studiengang haben und von der Universität bzw. Hochschule anerkannt werden. Die Dauer kann variieren, in der Regel werden hierfür 8-12 Wochen veranschlagt. Wenn du kein festes Praxissemester in deinem Studienplan integriert hast, bietet es sich an, das Praktikum in den Semesterferien zu absolvieren, damit du keine wichtigen Vorlesungen verpasst. Auch hier ist es natürlich möglich, dein Praktikum im Ausland zu absolvieren.


Bewerbung für ein Praktikum

In der Regel musst du dich für ein Praktikum genauso bewerben wie für eine reguläre Stelle – denn auch die Praktikumsstellen sind beliebt. Du kannst mit deiner Praktikumsbewerbung also auch schon mal für den späteren „Ernstfall“ üben, wenn du deinen Abschluss in der Tasche hast.

Folgende Unterlagen gehören dabei in deine Bewerbung:

Mühe geben lohnt sich auf jeden Fall, denn viele Unternehmen haben bei der Suche nach passenden Praktikanten auch schon ihre zukünftigen Nachwuchskräfte im Hinterkopf. Ein Praktikum kann daher in vielen Fällen auch schon der Start deiner beruflichen Karriere sein. Oftmals winkt auch nach einem Praktikum eine Anstellung als Werkstudent oder als Studentenjob.


Tipps für dein Praktikum

Das Klischee vom Praktikum kennt eigentlich jeder: Praktikanten sind vor allem für die Hilfsarbeiten zuständig: Kaffee kochen, kopieren, Daten übertragen etc. Die schwarzen Schafe unter den Arbeitnehmern gibt es natürlich immer noch. Aber wie schon gesagt – viele Unternehmen suchen unter ihren Praktikanten auch schon zukünftige Arbeitskräfte. Deswegen sieh dir die Stellenanzeigen genau an, vielleicht gibt es auch Bewertungen im Internet, die dir bei einer Einschätzung des Arbeitgebers helfen. Denn du sollst ja auch etwas bei deinem Praktikum lernen.

Praktikumsvertrag und Praktikumszeugnis

Zu einem seriösen Praktikum gehören daher auch seriöse Bedingungen. Ein Praktikumsvertrag, der deine Arbeitszeiten und Aufgaben regelt, und zum Abschluss ein Praktikumszeugnis, in dem deine Leistungen und Aufgaben aufgeführt und bewertet werden, gehören zu den Grundvoraussetzungen und stehen dir auch zu. Lass dich nicht ausnutzen!

Vergütung

Die Bezahlung bei Praktika ist heute auch besser geregelt als früher, in einigen Fällen muss sogar der Mindestlohn (Stand 10/2022: 12,00 Euro/Stunde) bezahlt werden. Die schlechte Nachricht: Pflichtpraktika zählen leider nicht dazu.

Mindestlohn im Praktikum

Kurz heruntergebrochen gilt folgende Regelung: Du hast nur Anspruch auf den Mindestlohn, wenn du über 18 bist und dein freiwilliges Praktikum länger als drei Monate dauert. Bei Pflichtpraktika, die fest im Studienplan vorgeschrieben sind, steht dir kein Lohn zu, auch wenn es für länger als drei Monate angesetzt ist.

Das führt dazu, dass viele Unternehmen nur noch Pflichtpraktikanten suchen oder nur Praktika für höchstens drei Monate vergeben. Aber es gibt auch noch die positiven Beispiele, die ihre Praktikanten entlohnen, auch wenn sie es eigentlich nicht müssten. Dabei gibt es natürlich die Firmen, die eindeutig hervorstechen, so wie z. B. Apple, die im Sommer 2016 Schlagzeilen machten, weil sie ihren Praktikanten mehrere tausend Dollar Gehalt zahlen. Das sind zwar Ausnahmen, viele Firmen zahlen ihren Praktikanten aber immerhin 450 Euro im Monat. Das ist nicht die Welt, zeigt aber, dass deine Arbeitskraft auch als Praktikant geschätzt wird.

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